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Kryptopyrrolurie

Bei vielen chronischen oder therapieresistenten Krankheiten

Kryptopyrrolurie als Stoffwechselerkrankung

Die Erkrankung Kryptopyrrolurie (KPU) oder anders genannt Hämopyrrollaktamurie (HPU) zeichnet sich durch einen chronischen Vitamin B6-Mangel und Zink-Mangel in den Zellen aus.

Bei vielen chronischen und therapieresistenten Krankheiten und Beschwerden kann diese wenig bekannte aber dennoch recht verbreitete Stoffwechselerkrankung die Ursache sein. Etwa 5 – 10 % der Bevölkerung sind nach Schätzungen von der Kryptopyrrolurie betroffen, bei Frauen ist der Anteil deutlich höher als bei Männern.

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Entdeckung der Kryptopyrrolurie

Die Geschichte der Pyrrolurie begann Ende der 1950er Jahre mit der Suche nach einer Substanz zur Erklärung der Schizophrenie. In den darauf folgenden Jahrzehnten beschäftigten sich verschiedene Forscher mit dem Thema, den Folgen für den Organismus und möglichen Behandlungskonzepten. Es gibt zur Kryptopyrrolurie keine von der Schulmedizin anerkannte Studie. Weshalb die Kryptopyrrolurie außerhalb der Orthomolekularen Medizin kaum bekannt ist.

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Ursachen der Kryptopyrrolurie

Bei der Kryptopyrrolurie handelt es sich meist um eine genetisch, familiär gehäuft auftretende enzymatische Störung des Häm-Stoffwechsels (Häm = roter Blutfarbstoff). Daher die andere Bezeichnung Hämopyrrollaktamurie (HPU).

Ursächlich wird auch eine erworbene Form von Hämopyrrollaktamurie bei akuter Vergiftung durch Schwermetalle wie Quecksilber und Blei (Zahnersatzmaterialien, Impfstoffe) diskutiert.

Neuere Forschungen Kuklinskis ergaben einen positiven Zusammenhang zwischen pathologisch erhöhten Pyrrolwerten, einer gestörten Mitochondrienfunktion und nitrosativem Stress durch gesteigerte Stickoxid (NO)-Bildung im Organismus. Den beobachteten Zusammenhang erklärt Kuklinski durch die Hemmung eisenhaltiger Enzyme des Körpers, die besonders empfindlich auf erhöhte NO-Konzentrationen reagieren. Als Ursachen bzw. verstärkende Faktoren des nitrosativen Stresses benennt Kuklinski neben bestimmten Medikamenten und Chemikalienbelastungen vor allem die instabile Halswirbelsäule als "häufigste, unerkannte Schädigung des Menschen".

Einige äußere Einflussfaktoren wie Stress jeglicher Art, Sonnenlicht, Alkohol und Drogen sowie Nahrungsmittelunverträglichkeiten können eine latente Kryptopyrrolurie akut werden lassen bzw. die Symptome verschlechtern.

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Die Kryptopyrrolurie und die Bedeutung des Pyrrol

Beim Eiweissabbau entsteht bei jedem Menschen das für die Ausscheidungsorgane giftige Pyrrol. Beim stoffwechselgesunden Menschen entsteht nur sehr wenig Pyrrol. Der Organismus scheidet Pyrrole unter normalen Bedingungen über die Gallenfarbstoffe im Stuhl über den Darm aus.

Wenn Pyrrol jedoch in großen Mengen entsteht, kann die Galle dieses nicht mehr vollständig verarbeiten, so dass es über die Niere ausgeschieden werden muss. In der Niere wird das Pyrrol unter Komplexbindung an Zink und Vitamin B6 unschädlich gemacht und mit dem Urin ausgeschieden.

Vitamin B6 und Zink holt sich der Körper aus körpereigenen Reserven, weshalb ein erhöhter Bedarf entsteht, der zu einem Vitamin B6- und Zinkmangel führt. Folge sind eine verringerte Aufnahme weiterer Mineralstoffe wie Chrom, Mangan und Magnesium sowie eine Beeinträchtigung der Produktion von Vitamin B3 aus Tryptophan.

Durch Vitamin B6- und Zink-Mangel steigen die Pyrrolwerte immer weiter an, wobei erhöhte Mengen auch die Blut-Hirnschranke überwinden können.

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Diffuses Beschwerdebild bei der Kryptopyrrolurie

Die Kryptopyrrolurie kann eine Vielfalt von Symptomen und Erkrankungen verursachen, die in unterschiedlicher Ausprägung und Kombination auftreten.

Viele Symptome lassen sich direkt aus den Funktionen von Vitamin B6 und Zink im Körper ableiten.

Außerdem kann die Anreicherung von Pyrrolen in den Organen zu toxischen Effekten führen, die sich durch Symptome des zentralen, peripheren oder vegetativen Nervensystems, der Haut oder des Magen-Darmkanals äußern können.

Als sehr typisch bei der Kryptopyrrolurie gilt die fehlende Stresstoleranz.

Menschen mit HPU sind überdurchschnittlich häufig von Autoimmunerkrankungen betroffen. Dies wird auf von der Leber nicht entsorgte bioaktive Substanzen zurückgeführt, die sich im Gewebe anreichern, mit den Zellmembranen reagieren und in der Folge vom Immunsystem als nicht körpereigen angesehen und bekämpft werden.

Häufig treten Nahrungsmittelintoleranzen auf. Kuklinski erklärt dies dadurch, dass zahlreiche Dipeptidasen des Dünndarms (Eiweiß abbauende Enzyme) nur zinkabhängig wirken und dass es damit zwangsläufig zu Abbaustörungen von Laktose, Fruktose und Gluten oder zu Pseudo-Allergien auf Eiweiß (z.B. Kuhmilch) komme.

​In Folge der Eiweißverwertungsstörung bei Kryptopyrrolurie kann das Immunsystem nicht optimal arbeiten, da auch Antikörper aus Eiweißen bestehen.

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Folgende Organe oder Organsysteme können von Symptomen betroffen sein:

- Hirn / Nervensystem / Psyche: Kopfschmerzen, Migräne, Schlaflosigkeit, chronischer Erschöpfung, fehlender  

   Stresstoleranz, psychische Probleme und Lernschwächen verschiedenster Art

- Augen: Maculadegeneration, Nachtblindheit

- Immunsystem: Infektanfälligkeit, chronischen Infektionen, Allergien

- Hormonsystem: Entwicklungs- und Wachstumsstörungen, verminderter Fruchtbarkeit, Schwangerschaftskomplikationen,

   Menstruationsbeschwerden, Schilddrüsenfehlfunktionen

- Verdauungsorgane: instabile Blutzuckerspiegel mit häufigen Blutzuckerabfällen, Morgenübelkeit, Altersdiabetes,

   Reizdarmsyndrom, Oberbauchschmerzen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Gluten-Intoleranz, Histamin-Intoleranz

- Haut, Haare, Nägel, Zähne: Sonnenlichtüberempfindlichkeit, Hautprobleme verschiedener Art, Haarausfall, weißen

   Flecken oder Querstreifen auf den Nägeln, schlechter Zahnschmelz

- Bewegungsapparat: Rücken- und Gelenkschmerzen, Muskelzuckungen, -krämpfe, -schwäche

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Therapiekonzepte bei Kryptopyrrolurie

Die übliche Therapie der Kryptopyrrolurie besteht in einem Ausgleich der als Folge entstandenen Vitamin- und Mineralstoffmängel durch eine hochdosierte Einnahme entsprechender Präparate.

Entsprechend seiner Forschungsergebnisse unterscheidet sich das Therapiekonzept Kuklinskis davon, da er die Kryptopyrrolurie als Begleitsymptom einer Mitochondropathie sieht. Nur bei leichten Formen hält er eine Therapie in der bisher üblichen Form für sinnvoll.

Häufig werden Besserungen der Verhaltensstörungen und des psychischen Befindens innerhalb weniger Wochen festgestellt. Die vollständige Erholung des Organismus dauert in der Regel mehrere Monate.

Nicht bei jedem Betroffenen tritt eine Besserung allein durch die Behandlung der Kryptopyrrolurie ein. Ein Grund können andere, auch in Folge der Kryptopyrrolurie auftretende Störungen sein, die gesondert behandelt werden müssen.

Bei der erblichen Form der Kryptopyrrolurie ist eine lebenslange Behandlung erforderlich, die Dosis kann jedoch nach einem längeren Zeitraum oft auf eine Erhaltungsdosis reduziert werden.

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